U-Boot auf Reisen
So spektakulär lief der U17-Transport

Es war eine aufsehenerregende Reise, die weite Teile Süddeutschlands wochenlang in Atem hielt. Nun ist das U-Boot U17 an seinem Ziel angekommen: dem Technikmuseum in Sinsheim. Mit dabei sind Zehntausende Schaulustige.
Und der Moment ist durchaus den Applaus wert. Speyer und Sinsheim trennen über die Autobahn nur 30 Kilometer, doch der Weg weist laut Museum unüberwindbare Hindernisse auf. Der maritime Oldtimer muss eine deutlich längere Strecke in Etappen zurücklegen. Auf seiner rund einen Monat andauernden Reise meistert das Team des U17-Transports einige schwierige Manöver und Engstellen. Der Transport des Ausstellungstücks führt über Wasser und Land durch die Pfalz, den Rhein-Neckar-Kreis und den Kraichgau.
Ein Rückblick auf die bedeutendsten Höhepunkte.
Das U-Boot U17 wiegt rund 350 Tonnen und ist etwa 49 Meter lang. Seit 1973 war es im Einsatz. 2010 wurde es von der Marine ausgemustert. Der Transfer vom Technikmuseum Speyer nach Sinsheim kostet rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend durch Spenden finanziert.
Speyer: Die Reise für das U-Boot U17 beginnt am Technikmuseum
Foto: Uwe Anspach (dpa)
Foto: Uwe Anspach (dpa)
Sonntag, 30. Juni: Nach monatelanger Vorbereitung macht sich das U-Boot U17 von Speyer in Rheinland-Pfalz aus auf die Reise. Auf einem Schwerlasttransporter verlässt es das Gelände des Technikmuseums in Richtung des Rheins.
Die Fuhre ist nur im Schritttempo unterwegs, die Strecke teils recht kurvig. Doch in drei Stunden – etwas schneller als geplant – legt der Schwerlasttransport die vier Kilometer lange Strecke zurück. Am darauffolgenden Tag wird der Stahlkoloss auf einen Schwimmponton geschoben.
Mannheim: U-Boot U17 wird für Weiterfahrt gekippt
Foto: Andreas Arnold (dpa)
Foto: Andreas Arnold (dpa)
Freitag, 5. Juli: U17 verlässt den Rhein und wechselt auf den Neckar. Das rund 350 Tonnen schwere U-Boot macht Halt in Mannheim. Dort begrüßte die Feuerwehr das imposante Ausstellungsstück mit einer Wasserfontäne.
Um auf dem Weg nach Heidelberg niedrige Brücken passieren zu können, wird das U-Boot mehr als 70 Grad zur Seite geneigt. In diesem Zustand fährt es weiter nach Heidelberg, wo es aufgerichtet wird – aber nur temporär.
Heidelberg: Schwieriges Manöver im U-Boot-Transport – U17 passiert Engstelle
Foto: Harry Sigmund
Foto: Harry Sigmund
Montag, 8. Juli: In Heidelberg passiert U17 einen entscheidenden Punkt auf dem Neckar: die Alte Brücke in Heidelberg. Das U-Boot musste zuvor um 73 Grad zur Seite gekippt werden, da das städtische Wahrzeichen zu niedrig ist, um direkt darunter durchzufahren.
Um noch tiefer zu liegen, nimmt pumpt das Transport-Team Wasser als Ballast in den Schwimmponton. Das Manöver unter der historischen Rundbogenbrücke gilt als technisch anspruchsvoll. Nun geht es über den Flussweg weiter über Eberbach nach Haßmersheim.
Haßmersheim: U17 glückt Übergang von Wasser auf Land
Foto: Helmut Melchert
Foto: Helmut Melchert
Samstag,13. Juli: In Haßmersheim angekommen macht das Transport-Team des U-Boots eine wohlverdiente Pause, bevor eine logistische Herausforderung ansteht: In dem 5100-Seelen-Ort verlässt U17 das Wasser und siedelt auf den Landweg über.
Das U-Boot rollt vor den Augen zahlreicher Schaulustiger ab den frühen Morgenstunden vom Ponton. Die Fahrt geht nun auf einem Tieflader weiter. Die Meisterleistung mutet fast wie ein Fest an. Die Zuschauer genehmigen sich Bier oder Kaffee, eine Museums-Mitarbeiterin verteilt Fähnchen und Luftballons.
Bad Rappenau: U-Boot passiert erfolgreich ein Nadelöhr
Foto: Steffan Maurhoff
Foto: Steffan Maurhoff
Dienstag, 16. Juli: In Bad Rappenau muss U17 ein kniffliges Nadelöhr passieren. Wochenlang hatte die Engstelle zwischen der evangelischen Kirche und dem alten Bad Rappenauer Rathaus dem Team Kopfzerbrechen bereitet.
Im Vorfeld waren Verkehrsschilder und Strommasten entfernt worden, damit auch ja nichts schiefgeht. In manchen Momenten wird es brenzlig. Die Schiffsschraube kommt einer Hauswand bedrohlich nahe, dann rutscht der rechte Hinterreifen des Lkw ab. Als das U-Boot endlich um die Kurve ist, brandet Applaus auf.
„Wir wussten, dass es eine ganz ganz enge Kiste wird“, sagt Techniker Matthias Krieg. Dutzende Interessierte schauen sich am Abend das schön beleuchtete U-Boot an. Die Stadt hat zur U-Boot-Party geladen, und auch am darauffolgenden Tag gibt es Programm.
Ittlingen: U17 passiert eine Bahnlinie, und Tausende schauen zu
Foto: Jörg Kühl
Foto: Jörg Kühl
Mittwoch, 24. Juli: Der historische Stahlkoloss nähert sich seinem Ziel. Die Überquerung der Bahnlinie in Ittlingen ist eine weitere komplizierte Etappe, die das Team um die U17 meistert. Die scharfe Kurve von der L592 auf den Bahnübergang Friedensherberge erweist sich als Herausforderung.
Doch auch hier geht am Ende alles gut. Insgesamt fünf Tage macht das U-Boot in der Kraichgaustadt Station. Die U-Boot-Euphorie hat auch die Ittlinger erreicht. Tausende stehen an der Straße, um den Transport aus nächster Nähe zu sehen. Die örtlichen Vereine bewirten die Zuschauer im Rahmen eines U-Boot-Fests.
U17 erreicht sein Endziel: Ankunft im Technikmuseum Sinsheim
Foto: Christiana Kunz
Foto: Christiana Kunz
Sonntag, 28. Juli: Die abenteuerliche Reise des Marine-U-Boots hat sein Ziel erreicht. Als das U-Boot in Sinsheim einläuft, empfängt Hermann Layher, Präsident des Technikmuseums, den historischen Koloss in seinem neuen Zuhause. Zehntausende Menschen werden Zeuge, wie U17 im Schritttempo die letzten Meter zurücklegt.
Es ist vor allem für einen Mann ein ganz besonderer Moment: "Ich habe in meiner ganzen Laufbahn so etwas noch nicht erlebt", sagt Frieder Saam, der Fahrer des Schwerlasttransports. Ab Sommer 2025 können Besucher des Sinsheimer Technikmuseums das imposante U-Boot auch von Innen bestaunen.
Das U-Boot U17 wiegt rund 350 Tonnen und ist etwa 49 Meter lang. Seit 1973 war es im Einsatz. 2010 wurde es von der Marine ausgemustert. Der Transfer vom Technikmuseum Speyer nach Sinsheim kostet rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend durch Spenden finanziert.
Speyer: Die Reise für das U-Boot U17 beginnt am Technikmuseum
Foto: Uwe Anspach (dpa)
Foto: Uwe Anspach (dpa)
Sonntag, 30. Juni: Nach monatelanger Vorbereitung macht sich das U-Boot U17 von Speyer in Rheinland-Pfalz aus auf die Reise. Auf einem Schwerlasttransporter verlässt es das Gelände des Technikmuseums in Richtung des Rheins.
Die Fuhre ist nur im Schritttempo unterwegs, die Strecke teils recht kurvig. Doch in drei Stunden – etwas schneller als geplant – legt der Schwerlasttransport die vier Kilometer lange Strecke zurück. Am darauffolgenden Tag wird der Stahlkoloss auf einen Schwimmponton geschoben.
Mannheim: U-Boot U17 wird für Weiterfahrt gekippt
Foto: Andreas Arnold (dpa)
Foto: Andreas Arnold (dpa)
Freitag, 5. Juli: U17 verlässt den Rhein und wechselt auf den Neckar. Das rund 350 Tonnen schwere U-Boot macht Halt in Mannheim. Dort begrüßte die Feuerwehr das imposante Ausstellungsstück mit einer Wasserfontäne.
Um auf dem Weg nach Heidelberg niedrige Brücken passieren zu können, wird das U-Boot mehr als 70 Grad zur Seite geneigt. In diesem Zustand fährt es weiter nach Heidelberg, wo es aufgerichtet wird – aber nur temporär.
Heidelberg: Schwieriges Manöver im U-Boot-Transport – U17 passiert Engstelle
Foto: Harry Sigmund
Foto: Harry Sigmund
Montag, 8. Juli: In Heidelberg passiert U17 einen entscheidenden Punkt auf dem Neckar: die Alte Brücke in Heidelberg. Das U-Boot musste zuvor um 73 Grad zur Seite gekippt werden, da das städtische Wahrzeichen zu niedrig ist, um direkt darunter durchzufahren.
Um noch tiefer zu liegen, nimmt pumpt das Transport-Team Wasser als Ballast in den Schwimmponton. Das Manöver unter der historischen Rundbogenbrücke gilt als technisch anspruchsvoll. Nun geht es über den Flussweg weiter über Eberbach nach Haßmersheim.
Haßmersheim: U17 glückt Übergang von Wasser auf Land
Foto: Helmut Melchert
Foto: Helmut Melchert
Samstag,13. Juli: In Haßmersheim angekommen macht das Transport-Team des U-Boots eine wohlverdiente Pause, bevor eine logistische Herausforderung ansteht: In dem 5100-Seelen-Ort verlässt U17 das Wasser und siedelt auf den Landweg über.
Das U-Boot rollt vor den Augen zahlreicher Schaulustiger ab den frühen Morgenstunden vom Ponton. Die Fahrt geht nun auf einem Tieflader weiter. Die Meisterleistung mutet fast wie ein Fest an. Die Zuschauer genehmigen sich Bier oder Kaffee, eine Museums-Mitarbeiterin verteilt Fähnchen und Luftballons.
Bad Rappenau: U-Boot passiert erfolgreich ein Nadelöhr
Foto: Steffan Maurhoff
Foto: Steffan Maurhoff
Dienstag, 16. Juli: In Bad Rappenau muss U17 ein kniffliges Nadelöhr passieren. Wochenlang hatte die Engstelle zwischen der evangelischen Kirche und dem alten Bad Rappenauer Rathaus dem Team Kopfzerbrechen bereitet.
Im Vorfeld waren Verkehrsschilder und Strommasten entfernt worden, damit auch ja nichts schiefgeht. In manchen Momenten wird es brenzlig. Die Schiffsschraube kommt einer Hauswand bedrohlich nahe, dann rutscht der rechte Hinterreifen des Lkw ab. Als das U-Boot endlich um die Kurve ist, brandet Applaus auf.
„Wir wussten, dass es eine ganz ganz enge Kiste wird“, sagt Techniker Matthias Krieg. Dutzende Interessierte schauen sich am Abend das schön beleuchtete U-Boot an. Die Stadt hat zur U-Boot-Party geladen, und auch am darauffolgenden Tag gibt es Programm.
Ittlingen: U17 passiert eine Bahnlinie, und Tausende schauen zu
Foto: Jörg Kühl
Foto: Jörg Kühl
Mittwoch, 24. Juli: Der historische Stahlkoloss nähert sich seinem Ziel. Die Überquerung der Bahnlinie in Ittlingen ist eine weitere komplizierte Etappe, die das Team um die U17 meistert. Die scharfe Kurve von der L592 auf den Bahnübergang Friedensherberge erweist sich als Herausforderung.
Doch auch hier geht am Ende alles gut. Insgesamt fünf Tage macht das U-Boot in der Kraichgaustadt Station. Die U-Boot-Euphorie hat auch die Ittlinger erreicht. Tausende stehen an der Straße, um den Transport aus nächster Nähe zu sehen. Die örtlichen Vereine bewirten die Zuschauer im Rahmen eines U-Boot-Fests.
U17 erreicht sein Endziel: Ankunft im Technikmuseum Sinsheim
Foto: Christiana Kunz
Foto: Christiana Kunz
Sonntag, 28. Juli: Die abenteuerliche Reise des Marine-U-Boots hat sein Ziel erreicht. Als das U-Boot in Sinsheim einläuft, empfängt Hermann Layher, Präsident des Technikmuseums, den historischen Koloss in seinem neuen Zuhause. Zehntausende Menschen werden Zeuge, wie U17 im Schritttempo die letzten Meter zurücklegt.
Es ist vor allem für einen Mann ein ganz besonderer Moment: "Ich habe in meiner ganzen Laufbahn so etwas noch nicht erlebt", sagt Frieder Saam, der Fahrer des Schwerlasttransports. Ab Sommer 2025 können Besucher des Sinsheimer Technikmuseums das imposante U-Boot auch von Innen bestaunen.
Entdecken Sie unsere Bildergalerien zu diesem Thema